Bericht zur Veranstaltung der Regionalkreise Stuttgart und München bei der EADS Deutschland GmbH in Ulm vom 28.02.2008
„Das Herz am Standort, aber der Kopf übergreifend“ - so eines der Statements zur erfolgreichen Umstrukturierung im Rahmen der Facility Management Shared Services bei EADS. Der Gastgeber am Ulmer Standort bot rund 35 Teilnehmern die Möglichkeit, über das Pilotprojekt der Defence & Security Division zu diskutieren und lud zur anschließenden Werksführung durch die „Radarhochburg“ ein.
Im Rahmen des Vortrags „100 Jahre Standortentwicklung - von der Kaserne zum modernen Produktionsbetrieb“ zeigte Frau Michaela Mayer, Real Estate Management EADS Ulm, die von zahlreichen Umstrukturierungen und Namensveränderungen geprägte Geschichte des Standorts auf. Den Grundstein bildete im Jahre 1944 die Verlagerung der Telefunken Röhrenfertigung in die Donaustadt. 1985 ging das mittlerweile vollständig unter dem Namen AEG fungierende Werk mehrheitlich in den Besitz von Daimler-Benz über, wodurch der Standort Ulm organisationstechnisch die Entwicklung fast aller heutigen EADS-Standorte mit erlebt hat und im Jahr 2000 Teil des heute zweitgrößten Luft- und Raumfahrtkonzerns der Welt wurde.
Vor dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte erläuterte Thomas Knoepfle, Leiter Standortdienste EADS Ulm und Unterschleißheim, den Aufbau der historisch gewachsenen und von Verschmelzungen geprägten Divisionen und Business Units der EADS. Auch das Facility Management zeigte sich an den Standorten in unterschiedlichen Ausprägungen. Eine Optimierung des Facility Managements bedeutete darum eine Restrukturierung mit Bildung einer horizontalen Servicestruktur und Bündelung von Services mit den Zielen, durch starke Facility Management Services (FMS) standortübergreifend das FM zu optimieren und Kosteneinsparungen zu erreichen. Herr Knoepfle erläuterte das Modell, auf dessen oberster Ebene die FMS als zentrale Leitung und mit standortübergreifender Fachverantwortung stehen. Sie umfassen u.a. On Site Services, Security, Real Estate Management und Facility Maintenance.
Start Up für das „Pilotprojekt“ der EADS Defence & Security war September 2005. Mittlerweile können deutliche Projekterfolge verzeichnet werden. So wurden im Zuge der Umstrukturierung u.a. auch Service Inhalte standardisiert und der Service level gesteigert. Die Geschäftsbereiche können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, neue Standorte unproblematisch integriert werden.
Die informativen Vorträge regten das Publikum zur Frage an, ob die Umstrukturierung angesichts der einhergehenden Kompetenzverschiebungen an den Standorten bruchfrei vollzogen werden konnte. Herr Knoepfle hob die resultierenden Synergieeffekte und Vorteile für alle Standorte hervor und wurde darin seitens EADS-Vertreter anderer Standorte bestätigt: „Das Herz mag noch am Standort hängen, aber der Kopf ist übergreifend“.
Bei der Besichtigung der „Microwave Factory“ und eines Integrationsbereiches der Abteilung "Assembly & Test – Naval & Ground" erlebten die Teilnehmer eindrücklich, wie sich die insgesamt über 2000 Mitarbeiter in der Entwicklung, Integration und Fertigung von Radarsystemen für Bodenanlagen, Schiffe und Flugzeuge engagieren. Im Anschluss nutzten die Teilnehmer die Gesprächsrunde bei Häppchen und Getränken zum Erfahrungsaustausch und nahmen sicherlich neues Best Practice Wissen mit nach Hause.